Kategorie: Aus dem Leben, Rezepte, allgemein
von Janny Hebel

Schlemmen am Wochenende - Rehrücken im Brotmantel

Im Winter gibt es nicht nur aromatische Wintergemüse, sondern auch viel Wildfleisch. Eine willkommene Abwechslung für alle Fleischliebhaber. Aus heimischer Jagd ist die Herkunft gut nachvollziehbar. Durch die viele Bewegung des Wildes bei Futtersuche und
Umherstreifen im Wald ist das Fleisch fester und auch dunkler als das unserer Haustiere. Die Tiere leben wild, ernähren sich meist nur
von Wildpflanzen und das trägt mit dazu bei, dass das Fleisch aromatischer ist.
 
Durch die Jagd werden Hirsche, Rehe & Co erlegt und nicht geschlachtet. Auch das wirkt sich positiv auf die Fleischqualität aus, weil das Tier in dem Moment keinen Stress empfindet. Diese natürliche Lebensweise schmeckt man einfach. Nicht umsonst war Wildbret in früheren Jahren dem Adel vorbehalten. Der wusste schon, was gut ist.
 
Wildfleisch liebt kräftige Gewürze wie Beifuß, Wacholder, Piment, Thymian und Lorbeerblatt. Dafür braucht es weniger Salz, was ein schöner Nebeneffekt ist. Mit einem vollmundigen Rotwein und etwas Butter gibt es eine
wunderbare dunkle Soße. Dazu darf alles, was der Winter so hergibt. Maronen, Nüsse, getrocknete Pilze und jeglicher frischer oder eingekochter Kohl geben eine schöne Gemüsebeilage, die den Eigengeschmack des Fleisches gut unterstützt.
 
Einzig Sauerkraut passt nicht so gut. Zu einer guten Soße gehört etwas zum "Aufsaugen". Auch das ist reine Geschmackssache. Erlaubt ist, was gefällt. Klöße, Kartoffel-Sellerie-Stampf, selbstgemachte Spätzle, Baguette .... Deftig, kräftig oder fein und exklusiv, Hauptsache dieses tolle Fleisch bekommt ein ordentliches Drumherum.
 
Wir haben uns in unserem Rezepte für einen Brotteigmantel entschieden. Auch eine Variante, das Fleisch aromatisch zu verpacken. Hier ist es Rehrücken, der mit Wildkräuter Pesto bestrichen wird und in ein Tramezzini (Weißbrot) mit einer Pilz-Farce eingewickelt wird. Klingt aufwendig, ist es bei einer guten Vorbereitung aber gar nicht.

Wie bereitet ihr Wildfleisch zu und welche Beilagen mögt ihr?

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Rehrücken im Brotmantel

Für das Fleisch:
800 g Rehrücken
3 EL Öl

Für die Farce:
100 g Hühnerbrust (ohne
Haut)
120 ml Sahne
40 g Parmesan
100 g Champignons oder
Pfifferlinge
50 g Schalotten
100 g Butter (Zimmertemperatur)
50 g Spinat, blanchiert, klein
geschnitten
1 Bund Petersilie
1 Eiweiß (zum Bestreichen)
1 Toastbrot (am Stück)
Pflanzenöl zum Braten
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
 
Für die Sauce:
600 ml Wildfond
50 ml Madeira
1 TL Tomatenmark
100 ml Weißwein
1 Lorbeerblatt
8 – 10 Wacholderbeeren
4 Gewürznelken
1 Bouquet garni
1 Knoblauchzehe
Saucenbinder
Salz, Pfeffer

Zubereitung:

DEN REHRÜCKEN waschen, trocken tupfen und parieren (Haut und Sehnen entfernen). Mit Salz und Pfeffer würzen, in Öl rundherum
scharf anbraten und zur Seite stellen.

FÜR DIE FARCE die gut gekühlte Hühnchenbrust klein würfeln, kräftig salzen und mit der Küchenmaschine fein mixen, dabei nach und nach die flüssige Sahne zugeben. Den Parmesan reiben. Die Pilze putzen und fein würfeln. Schalotten abziehen, fein schneiden und in 20 g Butter anschwitzen. Pilze dazugeben und etwa 3 Minuten mit braten, salzen und pfeffern und von der heißen Herdplatte
nehmen. 80 g Butter mit dem Handrührgerät schaumig schlagen und mit den inzwischen abgekühlten Pilzen, dem Parmesan, Spinat, fein gehackter Petersilie und der Geflügelfarce vermengen. Die Masse mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.

FÜR DIE SAUCE in die Pfanne wo das Fleisch angebraten wurde den Wildfond, Madeira und Tomatenmark sowie die Gewürze und das Bouquet garni hinzufügen und langsam einköcheln. Das Bouquet garni herausnehmen. Dann die Sauce binden, abschmecken und warmstellen.

DAS FLEISCH in 4 Portionen à 200 g teilen. Das Brot der Länge nach in 4 dünne Scheiben schneiden (die Rinde nicht verwenden) und
mit Eiweiß bepinseln. Jeweils 1 EL von der Farce in die Mitte setzen, ein Stück Rehrücken darauf legen, wieder mit 1 EL der Farce bedecken und die Scheiben jeweils zu Rouladen aufrollen. Das überstehende Brot schräg abschneiden und den „Stoß“ mit Eiweiß bestreichen. Die Rouladen für ca. 15 Minuten bei 160 °C Umluft in den Backofen geben. Kurz vor Ende der Garzeit den Grill zuschalten.

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