Gesund Essen mit den Jahreszeiten - Strudel mit Wintergemüse

Die Winterküche ist auf gar keinen Fall langweilig. Allein wieviel Grünkohl-, Wirsing und Rüben Gerichte uns einfallen, zeigt wie vielfältig Gemüse sein kann. Es ist genau auf unsere Bedürfnisse in dieser Jahreszeit abgestimmt und liefert uns wichtige Mineral- und Vitalstoffe, die wir jetzt brauchen. Der von mir so geschätzte Grünkohl hat soviel Vitamin K wie kein anderes Gemüse, zweimal soviel Calcium wie Milch und unterstützt den Körper bei der basischen Ernährung.

Weitere echte Schätze im Winter sind die Steckrübe und der Knollensellerie. Sie liefern uns Antioxidantien und sind kalorienarm. Es ist schon erstaunlich, dass diese wunderbaren alten Gemüsesorten so lange vergessen waren. Unsere Großeltern wussten sie zu kargen Zeiten noch zu schätzen, viele Gerichte wurden daher auch an unsere Eltern überliefert. Danach waren sie irgendwie aus der Mode und wurden als "Viehfutter" abgetan.

Nun erleben sie ein neues Comeback und das ist auch gut so. Die Natur weiß schon, was sie tut. Daher sind all diese Gemüse in unzähligen Variationen in der Küche einsetzbar. Suppen, Pürees, in Scheiben als Schnitzelersatz gebraten, gebacken, als Hummus, Gemüsebeilage und wie heute als Strudelfüllung - theoretisch könnten wir eine ganze Woche nur Grünkohl oder Steckrübe verarbeiten. Aber das wäre dann vielleicht doch ein bisschen viel ;-)

Unser Strudel mit Wintergemüse-Füllung ist eine herzhafte Alternative zum sonst süßen Apfelstrudel. Mit Kartoffeln, Pilzen und Wirsing ist dieser Gemüsestrudel erst knusprig-knackig, dann weich und magenwärmend. Blätterteig eignet sich genauso wie der normale Strudelteig. Es geht aber auch ein Teig aus Dinkelmehl.

Nun könnt ihr nach Herzenslust mit der Füllung experimentieren. Steckrübe z.B. hat eine schöne orangene Farbe, mit Lauch und Pilzen besticht dieses Gericht durch eine herbe Süße. (Steck-)Rübenstrudel mit Kräutern sind in Tirol eine Spezialität und die orientalische Küche kennt viele Rezepte mit Hackfleisch und Gewürzen. Das Schöne am Strudel ist ja, dass so gut wie alles eingewickelt werden kann, was nicht zu viel Flüssigkeit hat.

Zubereitung:

Geschälte und gewaschene Kartoffeln und Steckrübe in 1 cm große Würfel schneiden. In einer Pfanne in Butterschmalz bei mittlerer Hitze kross braten (ab und zu wenden). Wirsing oder Grünkohl waschen, gut abtropfen lassen. Die Blätter von den Stielen schneiden und grob hacken.

Gewürfelte Zwiebel und Knoblauchzehe in heißem Butterschmalz in einer großen Pfanne glasig dünsten. Hackfleisch dazugeben und ca. 10–12 Minuten durchbraten. Den Kohl in kochendem Salzwasser 3 Minuten blanchieren, abgießen und abtropfen lassen. Mit dem Hackfleisch mischen und mit Kräutern, Salz und Pfeffer würzen.

Strudelblätter auslegen, mit zerlassener Butter bestreichen und aufeinanderlegen. Strudelteig auf ein bemehltes Küchentuch legen. Die Grünkohl-Hackfleisch-Füllung mit den Kartoffeln mittig auf dem Teig verteilen (an den Längsenden jeweils einen Rand von 5 cm lassen). Den Strudel mit Hilfe des Küchentuchs aufrollen, die Seiten einschlagen. Dann auf ein Backblech legen und mit etwas Butter bestreichen. Im vorgeheizten Backofen auf der mittleren Schiene bei 180 °C Ober- und Unterhitze (Umluft: 160 °C) 40–45 Minuten backen.

Schnittlauch mit Sauerrahm und Sahne glatt rühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Schnittlauchsauce separat zum Strudel servieren.