Kategorie: Aus dem Leben, Rezepte, allgemein
von Janny Hebel

Bitter und Vergessen - Der Chicoree

Heute geht es mir irgendwie wie dem Chicorée. Draußen ist es schon wieder grau in grau und ich bin ganz weiß, statt sonnengebräunt.... Damit der Chicorée so hell / weiß bleibt,  wird er in absoluter Dunkelheit gezüchtet ohne Sonnenlichteinfall. In Supermärkten liegt er daher auch immer versteckt unter einer Abdeckung. Denn je grüner er wird umso mehr Bitterstoffe entwickelt er.
 
Ein bisschen bitter ist dieses knackige Wintergemüse immer, das macht es so besonders. Denn Bitter essen wir Deutsche leider viel zu wenig, daher sollte Chicorée viel öfter auf den Tisch. Denn Bitterstoffe sind wichtig für unsere Verdauung und den Stoffwechsel. Wir trinken ja auch gerne einen Magenbitter bei Völlegefühl. Also warum nicht gleich die Bitterstoffe beim Essen zu sich nehmen. Weitere Gemüse mit viel Bitterstoff sind Artischocken, Löwenzahn, Radicchio und Grapefruit.
 
Sein alter Name Zichorie ist bei unseren Großeltern mit Kaffeeersatz und nicht so guten Zeiten verbunden und mit ein Grund warum er in Vergessenheit geraten ist. Heute erfährt gerade eine Renaissance. Deswegen holen auch wir ihn aus seinem dunklen Schattendasein. Chicorée ist nämlich in der Küche ein Allrounder. Roh als Salat mit einem Orangen-Dressing, als Fingerfood Schiffchen mit Ziegenfrischkäse, Walnüssen und Honig gefüllt, in der Pfanne in Butter geschwenkt als schnelles Abendessen oder mit Schinken und dem milden Maat von der Hafenkäserei überbacken.

Mögt ihr bitteres Gemüse und Obst und wie bereitet ihr es zu?

Rezeptebuch.com

Chicorée mit Schinken und Käse gratiniert

Für den Chicorée:
4 Stauden Chicorée (ca. 800 g)
Saft von 1 Zitrone
2 TL Salz

Für die Béchamelsauce:
30 g Butter
50 g Mehl
700 ml Milch
Salz wer mag
weißer Pfeffer, gemahlen
Muskatnuss, gemahlen

Außerdem:
4 Scheiben gekochter Schinken
Butter für die Form
200 g Käse zum Überbacken wir hatten den Milden Maat von der Hafenkäserei

Zubereitung:

Chicorée waschen und die Strünke keilförmig herausschneiden. Die ganzen Stauden ca. 5 Minuten in Zitronen-Salzwasser bissfest garen, abtropfen und etwas abkühlen lassen.

Für die Béchamelsauce Butter schmelzen, Mehl einstreuen und kurz anschwitzen. Milch angießen und unter ständigem Rühren aufkochen. Sauce mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.

Die Stauden mit Schinken umwickeln und in eine gefettete Auflaufform geben. Mit der Sauce übergießen und mit Käse belegen. Den Auflauf im vorgeheizten Backofen bei 200 °C ohne Luft ca. 25 Minuten backen, bis der Käse eine goldbraune Farbe angenommen hat.

Einen Kommentar schreiben